Aus dem Leben der Gerda S.
Grundlage für die künstlerische Recherche Aus dem Leben der Gerda S. 1911-1998 sind Ansichtskarten und Fotografien aus dem Nachlass einer anonymen Frau, unsortiert aufbewahrt in einem unscheinbaren Karton. Das Material diente seit 2003 als einzige Informationsquelle für die Spurensuche über die 1911 vermutlich in Berlin-Neukölln geborene und 1998 in Berlin-Steglitz verstorbene Gerda S. Aus den Materialien erschließt sich bruchstückhaft ein einfaches, teilweise beschwerliches Leben, das aber auch durch kleine Freuden und Glücksmomente geprägt wurde.
Mittels der Bilder, Texte, Abbildungen und Projektionen werden individuelle Assoziationen geweckt, die zusammen mit den Erfahrungen aus dem kollektiven Gedächtnis ein Bild vom Leben einer unbekannten Frau formen. Thematisiert werden die deutsche Reiselust, Ost-West-Beziehungen, ästhetische Normen und signifikante deutsche Begrifflichkeiten als Zeitzeugnisse.
Aus dem Leben der Gerda S. 1911-1998 ist als offenes Werk konzipiert und umfasst bislang sechs Bereiche. Die verschiedenen Werkgruppen und auch die einzelnen Arbeiten stehen für sich oder werden raumbezogen installiert.